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Kleine Geschichte von Reggioli In diesem Moment regnet es draußen sanft, es war nötig, die Natur, die uns umgibt ist durstig. Ich sitze im Esszimmer und überlege, was ich den Empfänger dieser Nachricht erzählen soll. Den Freunden, Verwandten, Passanten, Neugierigen, Verblendeten, Enttäuschten, Verliebten … all‘ jenen die Reggioli kennen Ich möchte Euch ein Stück Geschichte der schönen Seelen, die gerade hier bei mir sind, erzählen Ich beginne mit Anna Serrajotto aus dem Aostatal, die erst vor zwei Jahren in Reggioli angekommen ist, genau am 18. September für einen Permakulturkurs. Sie kam hierher, ohne die Geschichte von Reggioli oder die Vision die mich hierher brachte, zu kennen. Sie hat sich nach dem Kurs hier aufgehalten, weil ich jemanden brauchte, der sich während meiner Reise nach St. Vigil, meinem Heimatort, um die Tiere kümmert. Bei meiner Rückkehr, hat sie sich entschieden, für die Kastanienernte, dann für die Olivenernte und dann für den Gemüsegarten sich noch länger aufzuhalten. In der Zwischenzeit hat sie sich in Yolan, den Esel verliebt, und sich um die Pferde, Katzen gekümmert. Während dieser Zeit hat Sie die Realität von Reggioli mit ihren ständigen Veränderungen mit sonnigen Tagen und anderen regnerischen Tagen, intensiven Gruppenmomenten mit vielen Menschen, und intime Momente mit einigen Menschen, ebenso intensiv, oder Zeiten alleine hier erlebt. Ich habe sie mit offenen Armen empfangen, wie alle anderen, die bei Reggioli anklopfen. Ich war sofort von ihren Blaubeer-augen beeindruckt, die einen sofort in die Tiefen des Waldes entführen. Aber angesichts ihres Alters hätte ich mir nie vorstellen können, mich zwei Jahre später in Reggioli in einer liebevollen Partner-Beziehung zu befinden. Die Gemeinschaftserfahrung des ersten Jahres, das Wissen um ihre Natur, ihr Engagement, ihre Werte, die Offenheit und Echtheit, hat dazu geführt dass ich ihr mein Herz geöffnet habe, und wir beschlossen haben, diese Beziehung zu beginnen. Ich fühle, dass Anna ein Teil von Reggioli und meines Lebens ist. In diesem Moment schaue ich aus dem Fenster und sehe Paolo mit seinem Cowboyhut in der Hand vorbeigehen und mit Kora, der Hündin von Anna, spielen. Ich weiß nicht mehr genau, in welchem Jahr Paolo zum ersten Mal mit seiner Familie hierher kam, Ich glaube, es war 2016, als er mit seinem Sohn Michael und der Mutter Maristella hier wahr, auch seine erste Tochter Camilla aus seiner vorherigen Beziehung war dabei. In diesem Jahr tourten sie durch Italien, angezogen von der Realität der Ökodörfer. In Reggioli landeten sie in der Zeit der Olivenernte. In seiner Vergangenheit als Computertechniker in Mailand, langweilte sich Paolo bald. Als Surfer oder mit seinem Motorrad um die Welt stürzte er sich in immer faszinierendere Abenteuer. Er lebte eine Zeit in Afrika, wo seine erste Tochter Camilla geboren wurde, die nun seit 2 Jahren zusammen mit Samiah und Valeria, zwei ihrer Freundinnen, fast den ganzen Sommer in Reggioli verbringt. Die Mädchen sind 16 Jahre alt und studieren in Mailand, sie fühlen sich sehr von der Moderne und Mode angezogen, das Stadtleben nimmt sie förmlich in sich auf. Durch den Besuch von Reggioli erkannten sie jedoch, dass es noch eine andere Realität gibt, die sie auf anderen Ebenen anreizt und ihnen hilft, sich zu entspannen und auszuruhen. Sie entdeckten ein langsameres Lebenstempo, aber doch dynamisch, die Tiefe der Stille und der Dunkelheit, die Übernahme von Verantwortung im täglichen Leben und die Möglichkeit jungen Menschen in einem natürlichen und direkten Kontext zu begegnen. Sie sind jetzt sehr eng mit meiner Tochter Gioian befreundet, die es immer wider liebt nach Reggioli zu kommen. Bei der Beherbergung der Dresdner Waldorfschule, die zu einer Kunst-Ausflug nach Reggioli kam, beteiligten sich die vier Mädchen an der Zubereitung der Mahlzeiten und der Pflege der Gemeinschaftsräume. Sie beschäftigten sich mit der Ernte und Verarbeitung der Früchte, sie beschafften Holz für das Feuer. Es gäbe noch viel mehr zu erzählen, aber dies nur, um Euch ein Bild zu geben. Ab März 2021 besucht Paolo regelmäßig zwei bis drei Wochen im Monat Reggioli. In dieser Zeit bringt er oft auch Michael und Ariel mit, seinen jüngsten Sohn und seine jüngste Tochter, die inzwischen gute Freunde von Elias, Amanita und Janrü geworden sind. Ich werde Euch jetzt nicht alles erzählen, was sie in dieser Zeit erlebt haben, aber es wird sicherlich noch eine Gelegenheit dafür geben, villeicht wenn wir uns bald in Reggioli wiedersehen. Einen herzlichen Gruß an jeden von euch und möge das Leben euch zulächeln.